Im Wandel der Zeit veränderten sich die Diagnosen der hier lebenden und neuaufgenommen Menschen, indem zur Pflegebedürftigkeit und Intelligenzminderung komplexe Diagnosen im Bereich Verhaltensauffälligkeiten und psychische Erkrankungen hinzukamen. Anfragen für Neuaufnahmen in einer beschützenden Wohngruppe steigen stetig.
In unserer neugegründeten beschützenden Wohngruppe finden Menschen mit erheblicher Eigengefährdung einen geeigneten Ort zu leben.
Gefährdungspotenzial zeigt sich in Orientierungslosigkeit, Verkehrsunsicherheit und Weglauftendenzen. Zum Teil sind auch Verhaltensauffälligkeiten und Selbstgefährdung durch Verzehr von ungenießbaren Stoffen oder Auto- und Fremdaggressionen gegeben. Bestimmte krankheitsbedingte Phasen erhöhen diese Gefährdungen, wie zum Beispiel bei bipolaren affektiven Störungen.
Die beschützende Wohngruppe 1 bietet 10 gemischt geschlechtlich belegbare Plätze für mittelgradig bis schwerst geistig behinderte Menschen, für die ein Beschluss zur Unterbringung in einer beschützenden Wohngruppe gemäß § 1906 BGB vorliegt.
Baulich unterscheidet sich diese Wohngruppe von den anderen Gruppen, indem die Eingangstüren zur und aus der Wohngruppe, sowie die Verbindungstür zur Nachbargruppe geschlossen sind. Alle Gemeinschaftsräume, sanitären Einrichtungen und der eingezäunte Gartenbereich sind frei zugänglich. Die Bewohner können die Wohngruppe nur in Begleitung von Mitarbeitern verlassen.
Die Wohn-Schlafräume bieten den Bewohnern Rückzugsmöglichkeit, Schutz und Sicherheit entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse, indem besondere Erfordernisse berücksichtigt werden können. z.B. spezielle Möbel oder Fensterscheiben, die Verletzungen vermeiden sollen, Wasserhähne, die nur zeitlich begrenzt laufen, um Überschwemmungen zu vermeiden, etc.
Unsere Mitarbeiter aus den Bereichen Heilpädagogik, Heilerziehungspflege, Krankenpflege, Altenpflege und Erziehung erhalten zusätzlich zu ihren fundierten Grundkenntnissen spezielle bedarfsorientierte Schulungen.