21.09.2017

Abschied von Niedermurach fällt schwer

So schön ein Umzug in ein barrierefreies, neu gebautes Haus sein mag - so schwer ist es auch, eine liebgewordene Umgebung zu verlassen. Das wurde beim Abschiedsfest der Dr. Loew Soziale Dienstleistungen im Kleinheim Niedermurach deutlich. Doch die Bewohner werden etwas mit nach Oberviechtach nehmen, was sie an die schöne Zeit erinnern wird.

Da Einrichtungsleiterin Irena Jung beim Abschiedsfest sehr wohl spürte, dass den Heimbewohnern nun bewusst wird, dass der Abschied bald naht, ging sie mit viel Gespür darauf ein. "Abschied klingt immer erst einmal traurig und loslassen von alt vertrautem und sich verabschieden von Menschen, die man seit vielen Jahren kennt, fällt nicht einfach", sagte Jung. Vor 27 Jahren kamen die meisten der Heimbewohner nach Niedermurach, sie haben sich hier eingelebt, sich wohlgefühlt und hier ihr "zu Hause" gefunden. Dabei haben sie die Mitarbeiter im Heim begleitet und unterstützt, wo sie Unterstützung brauchten.

Viele von ihnen, haben sich in dieser Zeit sehr positiv weiterentwickelt und neben ihrer vielen Freunden auch ihre Lebensfreude wiedergefunden. All das konnte aber nur funktionieren, da ihnen sowohl die Mitarbeiter als auch sie selbst untereinander sich mit gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Wertschätzung begegnet sind.

Besonders schwer wird der Abschied von Niedermurach auch, weil die Heimbewohner nicht nur zum Ortsbild gehörten, sondern immer in die Dorfgemeinschaft eingebunden und beginnend vom Bürgermeister über die Nachbarn bis hin zu allen Niedermurachern in die Gemeinde integriert worden sind. Es gelte allen Niedermurachern Dank für 27 schöne Jahr bei ihnen zu sagen, so Irena Jung weiter.

Im Mittelpunkt standen schon bei der Gründung der ersten Heime die Menschen mit Handicap und dass diese alle Möglichkeiten erhalten, sich weiter entwickeln und ein selbstständiges und vor allem selbstbestimmtes Leben führen zu können. Erklärtes Ziel war schon vor einem halben Jahrhundert das Leben inmitten der Gesellschaft, Integration, Inklusion, wie das auch in Niedermurach vorbildlich gelebt worden ist. Deshalb müsse diesem "Unternehmen für besondere Menschen" dafür gedankt werden, dass es im neu gebauten Haus in Oberviechtach eine neue Lebensqualität mit einer privaten Rückzugsmöglichkeit gibt, was der Fortentwicklung sehr dienlich sein kann. Auch mit größeren und modern ausgestatteten Gemeinschaftsräumen und behindertengerechten sanitären Anlagen trage man dazu bei, dass sich die Bewohner auf ihr neues Leben in Oberviechtach freuen können.

Auch Zweite Bürgermeisterin Rita Salomon war zusammen mit Abordnungen von Niedermuracher Vereinen und Nachbarn zu diesem Abschiedsfest gekommen und dankte sowohl den Bewohnern als auch allen Mitarbeitern im Heim für das gute Miteinander in diesen 27 Jahren. Sie sei sich sicher, dass allen Niedermurach immer in guter Erinnerung bleiben werde.

Damit aber die schöne Zeit in Niedermurach nicht vergessen wird, stellten sich die Bewohner mit ihrer "Chefin" Irina Jung zu einem Erinnerungsfoto - mit der Niedermuracher Pfarrkirche im Hintergrund - auf. Dieses Gruppenbild wird nun als Poster einen Ehrenplatz im neuen Zuhause in der Kastlstraße in Oberviechtach bekommen.

 

Quelle: Der neue Tag, 21.09.2017


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