"Beim Projekt Apfelsaft können fast alle BewohnerInnen des Hauses aktiv mitwirken, unabhängig von Schwere und Art der Einschränkung findet sich für jeden eine Aufgabe die er oder sie erfüllen kann. Wir pressen bereits das dritte Jahr Apfelsaft und mittlerweile ist es ein wichtiger Bestandteil innerhalb der Arbeit der Tagesstruktur", berichtet Sieggi Neininger der Koordinator des TSM Bereiches. Angefangen hat alles damit, dass ein benachbarter Bauernhof mit einem rießigen Obstgarten die großen Mengen an Äpfeln nicht verarbeiten konnte. Günstiger Weise arbeitet der Sohn als Pflegefachkraft auf der Wohngruppe 4 in Ebrach, weshalb der Kontakt unkompliziert und schnell hergestellt werden konnte.
Für die BewohnerInnen ging es dann bereits am Montag los, ganze zwei Tage wurden Äpfel gesammelt, so dass eine beträchtliche Menge zusammen kam. Danach folgen viele Arbeitsschritte (siehe unsere Foto´s): Die Äpfel müssen von Duckstellen befreit werden und geschnitten werden. Anschließend werden die Äpfel gehäckselt und in die Spindelpresse gefüllt. "Die Spindelpresse dürfte schon gut und gerne 40 bis 50 Jahre auf dem Buckel haben. Der Ertrag ist sicher nicht so hoch wie bei moderneren Pressen, der Vorteil ist aber, dass durch die einfachere Handhabung unsere BewohnerInnen die Presse befüllen und ausleeren können. Bei modeneren Pressen sind diese Arbeitsschritte komplexer und somit zu schwierig für unsere BewohnerInnen.", erklärt Franz Wallner (TSM Mitarbeiter). Als letzter Arbeitschritt wird der frisch kompresste Saft eingekocht und in Flaschen abgefüllt. Verkauft wird der schmackhafte Nektar aus reihnischen Bohnäpfeln und anderen alten Apfelsorten derzeit noch nicht. "Vor allem nutzten wir den Apfelsaft in den TSM Pausen für die BewohenerInnen, er ist schmackhaft und gibt allen wieder Kraft. Bis ins Frühjahr reicht uns die gepresste Menge Apfelsaft leicht.", so Neininger. Am Nachmittag überzeugte sich auch Einrichtungsleitung Thomas McWilliams vom Ablauf des Projektes und war begeistert.