01.09.2017

Das Leben ist ein Ponyhof

Zumindest war es das für die Bewohner der Gruppe 2 während der Freizeitmaßnahme

„Auf geht´s! Abfahrt!“, heißt es um 8.30 Uhr, am Mittwochmorgen für fünf Klienten der Gruppe 2 und ihre zwei Begleiterinnen, die gerade noch schnell die restlichen Koffer in den Kofferraum des Loew-Busses gestopft haben. Noch schnell ein Foto als Erinnerung an die Vorfreude auf den Urlaub, dann geht´s aber wirklich los – und zwar auf einen Bio Pferde- und Bauernhof Lausserbauer nach St. Gallen in Österreich.

Nach etwa drei Stunden und einer Kaffee-Pause an der Tanke, ist die Reisegesellschaft am Ziel angekommen. Und schon während des restlichen Stücks des Wegs wird klar, dass es eine gute Entscheidung war, die Sachen fürs Grillen und fürs Picknick noch im heimischen Dorf eingekauft zu haben. Denn wo die Niederwinklinger hier angekommen sind, sagen sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“. Das kann man mal eine ländliche Bergwelt nennen. Man sieht zwar sehr viele schöne kleine Holzhäuschen und auch viele belebte Bauernhöfe, aber von der Stadtwelt ist man hier wirklich abgeschnitten. Das stellt die kleine Reisegruppe bei einem kleinen Spaziergang rund um den Hof sofort fest – plötzlich ist der Weg einfach zu Ende. „Wir kehren wieder um.“

Da die Urlauber gerne am Abend zum Essen gehen wollen, machen sich die ersten Zweifel breit, ob man denn hier in der Nähe überhaupt etwas Gescheites kriegt. Umso größer ist die Überraschung über die Empfehlung der Bäuerin, die uns in die Nachbardörflein schickt. So gut und ausgefallen, wie hier in den regionalen Gaststätten, haben die Niederwinklinger selten gegessen. Und das ist auch gut so, denn voll und zufrieden schläft es sich einfach besser in einem fremden Bett im geräumigen zweistöckigen Appartement.

Ausgeschlafen machen sich die Urlauber am Donnerstagmorgen erst einmal über das Frühstücksbuffet her. Die gehobene Qualität der Bio-Lebensmittel fällt auch den Klienten schnell auf. Gut gestärkt geht’s dann an diesem heißen Spätsommertag nach St.Gallen in den Wasserspielpark. Das Wasser wird zwar von einem Gebirgsbach gespeist und hat eisige Temperaturen, aber die Wasserspiele sind sehr interessant auszuprobieren. Da ist der Tag einfach sehr schnell vorbei.

Am Abend wollen zwei Klienten gern eine Ponyrunde drehen – schließlich sind wir ja auf einem Reiterhof. Danach wäre Grillen angesagt. Doch da spielt dann leider das Wetter nicht mehr mit. Was wie ein kleiner grauer Schleier hinten in den Bergen aussieht, ist fünfzehn Minuten später ein ausgewachsenes Sommergewitter. Es sieht aus, als gehe jeden Moment die Welt da draußen vorm Fenster unter. Planänderung: wir grillen nicht, wir gehen Essen. Da hat keiner was dagegen.

Am Freitagvormittag ist das Wetter wieder besser gesinnt und die Ponyrunde wird nachgeholt. „Das Pferd putzen kann ich schon recht gut.“, stellt Brigitte fest: „Aber wie kommt man denn nun da hoch?“ Natürlich mit vereinten Kräften. Drei kräftige Haflinger und zwei Pferdemädls vom Hof bringen die drei Ausreiter dann gut durch den Wald.

Mittag hat die Gruppe nun auch endlich die Chance, den Grill an zu feuern, und sich unter der großen Linde im Hof die Steaks schmecken zu lassen, um dann gestärkt wieder die Heimreise anzutreten. Die Koffer sind schon verstaut. Man verabschiedet sich noch von Pferd und Esel, Hund und Katz`, von Huhn und Gans, und Kuh und Kälbchen: „Auf Wiedersehen und hoffentlich bis bald.“

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