19.05.2019

Halbmarathon trotz Behinderung

Mächtig stolz auf sich und seine Leistung ist Matthias nach dem Überqueren der Ziellinie am Sonntag am Ende des Hafner-Halbmarathons des Herzogstadtlaufs in Straubing.

Der dreißigjährige Bewohner des Hauses Niederwinkling von Dr. Loew lief die 21,0975 km gemeinsam mit seinem Begleiter und Mitarbeiter des Hauses Niederwinkling Christian Kaiser in 2,46 Stunden ohne Pause durch.

Matthias ist mit dem Prader-Willi-Syndrom, einem sehr seltenen Gendefekt zur Welt gekommen, der ihn in den großen und kleinen Dingen des Alltags immer wieder an seine ganz persönlichen Grenzen bringt. Jetzt zeigt Matthias aber allen, dass man auch mit einer ausgeprägten Behinderung ein ausgezeichneter Sportler sein kann, so sagt er.

An seinem Training erkennt man bereits, dass Matthias für das Laufen eine natürliche  Begabung hat. Lediglich etwa seit acht Wochen trainiert er nun zweimal wöchentlich gezielt für den Halbmarathon. In dieser Zeit läuft er mit seinem sportlichen Begleiter Christian bereits schon zweimal die Strecke von Niederwinkling nach Bogen und zurück, was in etwa zwanzig Kilometern entspricht. Vor diesen acht Wochen nahm Matthias auch schon regelmäßig einmal wöchentlich an der Hausinternen Jogging-Gruppe teil, mit der er aber immer nur wenige Kilometer gelaufen ist.

Seine Freunde und Bekannten finden sein sportliches Talent „Hammer mäßig“, sagt Matthias, aber das Laufen bedeutet für ihn so viel mehr, als eine Medaille oder eine Urkunde. „Es macht mir einfach so großen Spaß hier mitzumachen. Außerdem tut mir das Laufen körperlich sehr gut, ich fühle mich ausgeglichener und deutlich entspannter.“, berichtet er über seine Erfahrungen. Und mit einem 24. Platz in seiner Altersgruppe darf er sich von den Freunden und Mitarbeitern ausgiebig feiern lassen.


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