15.12.2015

Entbürokratisierung der Pflegedokumentation

Dr. Loew Soziale Dienstleistungen nimmt mit 12 Pflegeeinrichtungen am bundesweiten Projekt Ein-STEP teil und reduziert den bürokratischen Aufwand

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Seit Jahren beklagen Pflegekräfte den ständig wachsenden bürokratischen Aufwand im Zusammenhang mit der Pflegedokumentation. Das Bundesgesundheitsministerium hat daher ein Projekt initiiert, das den Bürokratieabbau unterstützt. Ein erster Praxistest 2013 bescheinigte deutliche Verbesserungen. Aus diesem Ergebnis folgt nun die bundesweite Aktion, diese veränderte Dokumentationspraxis in interessierten Pflegeeinrichtungen umzusetzen.

Der Bürokratieabbau beruht auf der „Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation (Ein-STEP)“. Ein-STEP ist eine Initiative des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann. Es handelt sich um eine der bisher größten bundesweiten Aktionen zur Entbürokratisierung der Pflege. Sie erfolgt in enger
Zusammenarbeit mit den Verbänden, Kostenträgern und Prüfinstanzen auf Bundes- und Länderebene. Ausgebildete Multiplikatoren schulen und begleiten interessierte Pflegeeinrichtungen in Form von einer zweitägigen Schulung und darauf aufbauenden Reflexionstreffen.

Dr. Loew Soziale Dienstleistungen beteiligt sich mit 12 Pflegeeinrichtungen an diesem bundesweiten Projekt. Darunter befinden sich u. a. die Pflegeeinrichtungen Jägerhof, Maxhütte, Neukirchen, Hormersdorf, Vohenstrauß und Königstein. Anfang August 2015 fiel der Startschuss für die ersten beiden Schulungstage, um in den kommenden Wochen die Pflegedokumentation zu entbürokratisieren.

Kernpunkt des Strukturmodells ist die konsequente Personenzentriertheit. Wünsche und Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person werden durchgängig erfasst und berücksichtigt. Ein weiteres wichtiges Grundprinzip der entbürokratisierten Pflegedokumentation in die Rückbesinnung auf die fachliche Kompetenz der Fachkräfte.

 

Die Entbürokratisierung der Pflegedokumentation zeigt sich darin, dass:

• künftig für routinemäßig wiederkehrende Abläufe, z. B. Grundpflege, keine Einzelleistungsnachweise mehr geführt werden
• die Dokumentation ihren Fokus auf Abweichungen und individuelle tagesaktuelle Ereignisse legt
• die Informationssammlung strukturiert ist und sich auf 6 Themenfelder konzentriert (auf Grund des vereinbarten zusätzlichen Eingliederungszuschlages wurden die 6 Themenfelder um 2 fachspezifische Themenfelder erweitert)

 

Die Arbeit nach dem Strukturmodell soll die Mitarbeiter entlasten und motivieren, indem die Dokumentation übersichtlicher, praxistauglicher und zeitschonender wird. Die freiwerdende Zeit fließt in die direkte Pflege und Betreuung der Bewohner. Die Pflegedokumentation stellt keinen zusätzlichen Belastungsfaktor mehr dar und ist ein Beitrag zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter. Zu guter Letzt stärkt das Strukturmodell die Fachlichkeit aller Mitarbeiter.

Dr. Loew Soziale Dienstleistungen sieht in der Mitwirkung an diesem Projekt die Chance, die Tätigkeit in einem Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen. Der dadurch entstehende Zeitgewinn soll den pflegebedürftigen Personen zu Gute kommen und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter steigern.

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