22.11.2023

Die WfbM stellt sich vor: Berufsbildungsbereich

Herzlich Willkommen im Berufsbildungsbereich der Wernberger Werkstätten! In unserer Serie: „Die WfbM stellt sich vor…“ wollen wir Ihnen die einzelnen Bereiche der Wernberger Werkstätten näherbringen. Heute ist der „Berufsbildungsbereich“ an der Reihe.

Doch worum handelt es sich eigentlich beim Berufsbildungsbereich genau?

Menschen, welche aufgrund ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten können, haben die Möglichkeit, in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) berufliche Bildung zu erfahren. Eine Aufnahme in den Berufsbildungsbereich der Wernberger Werkstätten ist entweder direkt nach der Schulzeit möglich, aber auch wenn man zuvor beispielsweise in einer Tagesstrukturierenden Maßnahme (TSM), auf dem ersten Arbeitsmarkt oder auch noch gar nicht gearbeitet hat. Ziel ist es, jedem Menschen eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen und im Rahmen des Berufsbildungsbereiches persönliche Fähigkeiten, Stärken sowie berufliche und soziale Kompetenzen zu fördern. 

Die Maßnahme dauert maximal 27 Monate und untergliedert sich in das Eingangsverfahren, das erste Berufsbildungsjahr (Grundkurs) und das zweite Berufsbildungsjahr (Aufbaukurs). 
Im dreimonatigen Eingangsverfahren wird das Leistungspotential der Maßnahmenteilnehmer:innen festgestellt. Davon wird wiederum abgeleitet, ob die Werkstatt für Menschen mit Behinderung die passende Einrichtung ist. 

Nach dem Eingangsverfahren starten die Berufsbildungsjahre. Diese erstrecken sich in der Regel jeweils auf ein Jahr. In dieser Zeit erhalten die Maßnahmenteilnehmer:innen angepasste berufliche und persönliche Qualifikationen, welche anhand von Schulungen, Praktika oder Einzelmaßnahmen vermittelt werden. 
Die Kostenübernahme erfolgt entweder durch die Agentur für Arbeit, in manchen Fällen auch durch die jeweilige Rentenversicherung. 


Nun aber von der Theorie in die Praxis….

Der Berufsbildungsbereich der Wernberger Werkstätten bietet Platz für 16 Maßnahmenteilnehmer:innen und bildet eine eigene „Abteilung“, welche sich im Hauptgebäude der Werkstatt befindet. Im Unterschied zu den Arbeitsgruppen der Wernberger Werkstätten, in denen meist eine Firma fest installiert ist, wechseln im Berufsbildungsbereich die Firmen und Aufträge stetig. Dies bietet den Maßnahmeteilnehmer:innen ein hohes Maß an Abwechslung und die Möglichkeit, vielseitige Einblicke in die verschiedensten Arbeitsbereiche der Wernberger Werkstätten zu erhalten. Um diese Eindrücke noch weiter zu vertiefen, ist es möglich, mehrere Praktika in den Bereichen Montage, Verpackung, Holz (Schreinerei), Hauswirtschaft, Gastronomie (Musikcafé B14) und Dienstleistung (Gartengruppe) zu absolvieren. Dabei wird großer Wert auf die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten der Maßnahmeteilnehmer:innen gelegt.

Persönlichkeitsförderung steht bei uns ebenso im Mittelpunkt wie die Förderung arbeitsbezogener Fähigkeiten. Diese wird durch unser vielseitiges Schulungsangebot, welches sich von sozialen Themen wie Teamfähigkeit über alltägliche Bereiche wie Umweltschutz bis hin zu arbeitsbezogenen Themen wie Hubwagenführerschein und Lagerlogistik erstreckt, vermittelt. Bei verschiedensten Exkursionen und Betriebsbesichtigungen findet dabei auch ein ständiger Bezug zur Praxis statt. Besonders hervorzuheben ist die enge Begleitung durch das Fachpersonal bei der individuellen persönlichen Weiterentwicklung sowie die regelmäßige Reflexion des Entwicklungsprozesses in Einzel- sowie Gruppengesprächen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit zur Förderung durch die Fachkraft für Individualförderung und zu regelmäßigen Gesprächsterminen mit dem Sozialdienst und dem psychologischen Dienst.

Seit September 2023 sind die Wernberger Werkstätten zudem Partner im „Netzwerk Zertifikatslehrgänge für Berufsbildungs- und Arbeitsplätze in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)“. Dies bietet uns die Möglichkeit, Menschen mit Behinderung in verschiedenen Arbeitsfeldern zu qualifizieren (z.B. „Assistent/Assistentin im Gastgewerbe“). Ziel ist die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in das System der regulären Aus- und Weiterbildung. Alle Zertifikatslehrgänge werden in enger Zusammenarbeit mit anerkannten Kammern (IHK, HWK), Fachakademien und Fachschulen akkreditiert. 

Nach erfolgreich beendeter Berufsbildungsmaßnahme steht einer Aufnahme in den Arbeitsbereich der Wernberger Werkstätten nichts mehr im Weg.  

Bei Interesse oder Fragen zur Aufnahme in die Wernberger Werkstätten können Sie sich jederzeit bei uns melden, auf unserer Website finden Sie die entsprechenden Kontaktdaten. 

Sie erwartet eine angenehme Arbeitsatmosphäre in einer Gruppe mit breit gefächerter Altersstruktur und erst kürzlich renovierten Räumlichkeiten.


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